Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration

„Das ist ein bedeutender Fortschritt für den Tierschutz“, freute sich Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner vergangene Woche über das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration. Seit Jahresbeginn müssen Tierhalter auf alternative Kastrationsverfahren umsteigen. Dies bedeutet in der Regel einen höheren Aufwand und höhere Investitionen. Kritisch diskutiert wird in dem Zusammenhang die Immunokastration in Deutschland. Auf der einen Seite kann diese ohne chirurgischen Eingriff vorgenommen werden. Auf der anderen Seite bringt die Durchführung zusätzlichen Arbeitsaufwand und höhere Kosten für den Mäster mit sich. Zudem fehlt die europäische Akzeptanz dieses Verfahrens. Laut Ministerium habe sich Klöckner bereits vergangenes Jahr auf europäischer Ebene dafür stark gemacht – jedoch vergeblich. Eine weitere Alternative könnte die Kastration unter Vollnarkose mit Isofluran sein. Das Ministerium schreibt dabei vor, dass die Landwirte für die Durchführung einen Sachkundenachweis vorlegen müssen. Ein Anreiz für Sauenhalter ist die finanzielle Förderung der Geräteanschaffung für diese Methode. Das Ministerium stellt dafür rund 13,5 Mio. Euro zur Verfügung. Wir akzeptieren die Umstellung auf Alternativverfahren zur betäubungslosen Ferkelkastration. Nicht zu vergessen bleiben jedoch die Landwirte, die die Maßnahmen bei ihren Sauen umsetzen und finanzielle Mittel in die Hand nehmen müssen.