Die Bundesregierung plant eine Änderung des Tierarzneimittelgesetztes (TAMG), um den Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung zu reduzieren. Durch die neuen Meldeverpflichtungen an die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) sollen Informationen über den Antibiotika-Einsatz gesammelt werden.
„Antibiotikaresistenzen sind eines der größten Gesundheitsprobleme unserer Zeit“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der Debatte zum Gesetzentwurf im Bundestag. Um auch in Zukunft Krankheiten behandeln zu können, müsse der Einsatz von Antibiotika reduziert werden, so der Minister. Wenn das geplante Gesetz im kommenden Jahr in Kraft tritt, müssen Tierärzte von Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten den Einsatz von Antibiotika melden. Auch Sauen mit Saugferkeln fallen in dieses Konzept. Falls Maßnahmen zu einer Antibiotika-Reduzierung in tierhaltenden Betrieben beitragen können, werden Überwachungsbehörden verpflichtet die Umsetzung dieser anzuordnen.
Ein Erfolg der Antibiotika-Reduzierung der letzten Jahre ist zu einem großen Teil den Landwirten und Veterinären zuzuschreiben: Um 65 Prozent seit 2011 wurde der Einsatz von Antibiotika bereits gesenkt. Die Zahlen zeigen, dass die bisherigen Maßnahmen und Strukturen greifen.