Die bei der EU-Kommission beantragte Fristverkürzung für die ASP-Sperrzonen in Niedersachen wurde am Dienstag, 30. August, abgelehnt. Die Kommission begründet diesen Schritt mit der sich verschlechternden epidemiologischen Situation in Deutschland durch vermehrte ASP-Ausbrüche in den drei verschiedenen Bundesländern Brandenburg, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Das Risiko einer weiteren ASP-Übertragung in verschiedene und voneinander weit entfernte Gebiete in Deutschland erhöhe sich dadurch.
Nach dieser Entscheidung stehen die meisten betroffenen Schweinehalter nach wie vor ohne wirksame Hilfen dar. Hubertus Beringmeier, DBV-Veredelungspräsident, kann die Entscheidung der EU-Kommission nicht nachvollziehen und sagt: „Das grenzt an Willkür, wie in Brüssel gearbeitet und entschieden wird. Deutschland hat nach jedem ASP-Ausbruch alles dafür getan, dass sich die Seuche nicht weiter ausbreitet. Wir haben es bei allen Ausbrüchen in Hausschweinebeständen nachweislich nur mit Punkteinträgen zu tun. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen.“ Mehr als 30.000 Schweine und Ferkel sind von den Auswirkungen in der Sperrzone betroffen und können nicht vermarktet werden. Mit jedem Tag werden die Tiere schwerer und haben weniger Platz in den übervollen Ställen. „Weil die Politik versagt, steuern wir beim Tierschutz auf eine Vollkatastrophe zu“, sagt Beringmeier.
Um die Schweinehalter in den ASP-Restriktionsgebieten in Niedersachsen in ihrer prekären Situation zu unterstützen, müssen die niedersächsische Landesregierung und das BMEL handeln und mit finanziellen Hilfen unterstützen. Es fehlen Handelswege und Abnahmegarantien für das Fleisch aus den Sperrzonen.