Das vom früheren Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) geleitete Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, auch bekannt als Borchert-Kommission, hält einen Umbau der deutschen Nutztierhaltung für unumgänglich. Gründe hierfür sind die Nitratbelastung von Böden und Umwelt durch zu viel Gülle, hohe Treibhausgasemissionen durch intensive Tierhaltung und die veränderte Einstellung der Gesellschaft zur Tierhaltung.
Als Ziel formuliert die Kommission in ihrem Abschlussbericht die Einführung der Haltungsform 2 als gesetzlichen Mindeststandard. Um die zu erwartenden Kosten für die Landwirte zu subventionieren, empfiehlt das Gremium die Einführung einer Fleischzusatzsteuer von 40 Cent je Kilogramm Fleisch und Fleischverarbeitungsprodukte.
Tönnies ist bereit, diesen Weg zu unterstützen, wenn die Mehrabgaben der Verbraucher direkt bei den Landwirten ankommen. Wenn wir die gesellschaftliche Akzeptanz für Nutztierhaltung in Deutschland behalten wollen, brauchen wir ein Maßnahmenpaket, das direkte Investitionen in mehr Tier- und Klimaschutz vorsieht.