Bundeseinheitliche Regelungen und Auditierungen von Wohnungen gefordert

„Die politischen Äußerungen der vergangenen Tage sind für mich verwunderlich, schließlich halten wir uns an Recht und Gesetz, sind Vorreiter in Sachen Wohnen und schaffen übergesetzliche Standards“, sagt Clemens Tönnies zu den scharfen Forderungen von Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann und Bundesminister Hubertus Heil in Richtung der gesamten Fleischbranche. „Wir bieten an, unsere Erfahrungen an einem runden Tisch mit den Arbeitsministern Laumann und Heil einzubringen, es besteht Bedarf an einem konstruktiven Dialog.“

Tönnies fordert in diesem Zusammenhang von der Politik bundeseinheitliche Regelungen und Auditierungen von Wohnungen. „Wir brauchen verlässliche Standards, die überprüft und auditiert werden. Das gilt branchen-übergreifend für die Fleischbranche, genauso wie für das Bauwesen, den Maschinenbau, Dienstleistungssektor oder Online-Versandhandel.“

Dafür hat Tönnies einen 14-Punkte-Plan erarbeitet:

  1. Aufbau eines Tönnies Testcenters für PCR-Tests auf COVID-19 im Anschluss an die behördlichen Proben.
  2. Freiwillige PCR-Testung von Kontaktpersonen der Kategorie 1 und 2, wenn nicht schon behördlich durchgeführt.
  3. PCR-Testung aller Beschäftigten, die bisher in Wohneinheiten > 10 Personen lebten.
  4. PCR-Testung aller Beschäftigten, die > 96 Stunden nicht im Betrieb waren.
  5. PCR-Testung im Wohn- und Besuchsumfeld bei zukünftigen Frühwarnmeldungen der Gesundheitsbehörden.
  6. PCR-Testung aller Fieberpositiven der täglichen Temperaturmessungen mit Thermoscanner an den Produktionseingängen.
  7. Quarantäne aller neuen Mitarbeiter bis zur Vorlage eines Negativ-befundes.
  8. Vorhalten von Stand-by Quarantäne Wohnraum für Infizierte.
  9. Wöchentliches Antikörperscreening einer repräsentativen Stichprobe im Tönnies-Labor zur Ermittlung einer potentiellen Dunkelziffer.
  10. Reduktion der Wohneinheit auf maximal 10 Personen pro Wohneinheit. Keine Sammelunterkünfte wie ehemalige Kasernen.
  11. Dringende Bitte um Besuchsminimierung von Externen für alle Beschäftigten.
  12. Intensivierung der Wohnraumberatung durch die Tönnies Integrationsbeauftragte.
  13. Reduktion der Transportdichte in PKW auf maximal 5 Passagiere/ Fahrzeug mit Mundschutzpflicht.
  14. Einrichtung eines kooperativen Frühwarnsystems mit den Gesundheitsämtern der Landkreise. Bei Covid-positiven von Dienstleistern direkt Meldung auch im Fall, dass eine Kontaktpersonen-Ermittlung am Arbeitsplatz nicht erforderlich ist.