Deutsch-chinesischer Agrargipfel am 20. Juni in Berlin

Das Unternehmen Tönnies setzt sich dafür ein, dass bei den kommenden Gesprächen
zwischen der Bundesregierung und Regierungsvertretern Chinas auch das Thema eines Regionalisierungsabkommens auf die Agenda kommt. Ein Abkommen in Anlehnung an die Vereinbarungen zwischen Frankreich und China könnte es ermöglichen, trotz ASP-Vorkommen in Deutschland wieder Nebenprodukte von Schweineschlachtungen nach China exportieren zu können Gespräche mit Bundesminister Cem Özdemir in Berlin zeigten die Bereitschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), einen entsprechenden Vorstoß zu unternehmen. So sind Gespräche mit dem chinesischen Landwirtschaftsminister geplant.

Allerdings hat das Kanzleramt entgegen anderslautender Zusicherungen dem Vernehmen nach bislang nicht vorgesehen, Agrarthemen mit auf die Agenda des Gipfels zu setzen. Das würde bedeuten, dass die Gespräche der beiden Landwirtschaftsminister nur am Rande stattfinden könnten und vorab keine Beschlussvorschläge bezüglich eines Regionalisierungsabkommens mit in die Verhandlungsvorbereitungen aufgenommen werden.

Die Tönnies Unternehmensgruppe appellierte deshalb an Bundeskanzler Olaf Scholz und seinen Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt, dringend auch das BMEL und damit Agrarthemen auf die Tagesordnung zu nehmen. „Dass dies bislang nicht vorgesehen ist, ist völlig unverständlich“, fasst Thomas Dosch, der die Gespräche mit dem BMEL in Berlin angestoßen hatte, die aktuelle Lage zusammen. Aufgrund des Verbraucherverhaltens in Deutschland sei eine nachhaltige Verwertung von Nebenprodukten nur über den Export sinnvoll für die Lebensmittelversorgung in Wert zu setzen.