Die Bundesregierung hat mit den neuen Tierhaltungskonzepten von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und einer Milliardenfinanzierung die Richtung im Umbau der deutschen Tierhaltung vorgegeben. Vom Deutschen Bauernverband (DBV) kommt dagegen mehr als nur deutliche Kritik am eingeschlagenen Weg.
Hubertus Beringmeier, Veredlungspräsident des Bauernverbandes, sieht sogar den Tierhaltungsstandort Deutschland durch die vorgelegten Gesetzesentwürfe in Gefahr.
„Statt den allgemein anerkannten „Borchert-Plan“ ganzheitlich umzusetzen, wird dieses Konzept in einer Art Salamitaktik zerstückelt und verfälscht, so dass es nicht nur wirkungslos wird, sondern vor allem den Tierhaltern die Perspektiven für Investitionen nimmt“, sagte Beringmeier. So seien zum Beispiel die Förderungs-Obergrenzen im Eckpunktepapier zum Umbau der Tierhaltung „völlig unannehmbar.“
Eine Begrenzung der Förderung auf Betriebe mit maximal 200 Sauen je Betrieb würde mehr als 75% der sauenhaltenden Betriebe aus der Tierwohlförderung ausschließen. Ähnlich sehe es bei den Mastschweinen aus, wo eine Fördergrenze von 3.000 verkauften Tieren pro Jahr angedacht sei. Mit diesen Zahlen sei der Entwurf „kein Programm zum Umbau, sondern zum Abbau der Tierhaltung.“
Die klare Forderung: Das Landwirtschaftsministerium solle praktikable Regelungen vorlegen, die angelehnt an den Borschert-Plan, eine zukunftsfähige Tierhaltung ermöglichen.