EuroTier zeigt Neuheiten für Schweineställe

Auf der Tiermesse EuroTier kommen jährlich zahlreiche Händler, Tierhalter, Landwirte und Interessierte zusammen, um sich über neue Produkte und die Zukunft der Branche auszutauschen. Dieses Jahr fand die Messe vom 9. bis 12. Februar digital statt. Der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, blickt trotz der derzeitig schwierigen Lage auf dem Schweinemarkt optimistisch in die Zukunft. Allerdings würden sich seiner Einschätzung nach die Tierhaltung und die Haltungssysteme in den kommenden Jahren regional noch stärker voneinander unterscheiden als heute – insbesondere im internationalen Vergleich. Diesem jetzt schon spürbaren Umbruch ist sich auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bewusst. Dennoch sehen beide gute Perspektiven für die Tierhaltung in Deutschland.

Wie diese Zukunft aussehen könnte, haben diverse Händler und Landwirte auf der EuroTier aufgezeigt. So hat beispielsweise Landwirt Ralf Remmert sein Projekt „Vision Pig“ vorgestellt. Damit möchte er eine Umsetzungsmöglichkeit für mehr Tierwohl und Umweltschutz in der Schweinehaltung aufzeigen. Mit einer Kot-Harn-Trennung mittels Kotförderband schafft er es Ammoniak im Schweinestall zu reduzieren. Außerdem wird das Schwein von seinen Exkrementen getrennt. Dafür muss er nur einen geringen Energieaufwand investieren. Für mehr Tierwohl hat auch das Unternehmen Schauer eine Neuerung vorgestellt: flexible Bewegungsbuchten im Ferkelnest. Diese werden im Ferkelnest variabel an verschiedene Größenverhältnisse angepasst– Ferkel bis 30 kg könnten somit bei der Muttersau aufgezogen werden. Für die Abfütterung hat das niedersächsische Unternehmen WEDA seine neu entwickelte Opti.Station auf der Tiermesse präsentiert. Diese flexible mechanische Abruffütterung kann individuell an die Tiergruppe angepasst werden. Die zentrale Steuerung erkennt anhand der Ohrmarke das Schwein und gibt das Trockenfutter individuell für jedes Tier aus. Die auf der EuroTier vorgestellten Neuheiten werden langfristig die Tierhaltung in Deutschland weiterentwickeln. Landwirte könnten dadurch Kosten sparen und gleichzeitig mehr Tierwohlmaßnahmen in ihren Betrieben umsetzen.