Fleisch bleibt wichtiger Bestandteil

Fleisch bleibt ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Das lässt sich aus der aktuellsten Ernährungsempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ableiten, die in dieser Woche veröffentlicht wurde. Kritisch wird allerdings die Menge gesehen, die die DGE für Fleisch und Wurst pro Verbraucher pro Woche empfiehlt. Waren es bei der vorherigen Empfehlungen noch 300 bis 600 Gramm, werden nun 300 Gramm angegeben.

Auch bei Milchprodukten hat die DGE deutliche Kürzungen vorgenommen. Bei Eiern soll es nur noch eines pro Woche geben. Damit sind laut Experten äußerste Schwellenwert erreicht, um sich überhaupt ausgewogen und gesund zu ernähren.  „Die neue DGE-Empfehlungen entsprechen aus unsere Sicht nicht der Lebensrealität der Menschen. Unter Umständen muss sogar mit Defiziten bei der Nährstoffversorgung gerechnet werden“, teilt etwa der Milch Industrie Verband mit. Ernährungsphysiologisch nicht nachvollziehen kann die Empfehlung der Verband der Fleischwirtschaft. „Fleisch ist eine hervorragende Quelle, um sich einfach und kalorienarm mit einer ausreichenden Menge an Protein und anderen Nährstoffen wie Vitamin B12 zu versorgen“, unterstreicht der Geschäftsführer des Verbands, Steffen Reiter.

„Der tägliche Proteinbedarf kann allein durch 250 Gramm Rinderfilet gedeckt werden, während man dafür über zwei Kilogramm grüne Bohnen essen müsste“, führt Steffen Reiter weiter aus. Auch aus Umwelt- und Klimagründen sei die aktuelle Empfehlung, den Hunger zu Dreivierteln mit pflanzlichen Produkten wie Getreide, Obst und Gemüse zu stillen, fragwürdig. „So viele Erbsen, Linsen, Sonnenblumen und Apfelbäume können in Deutschland gar nicht angepflanzt werden, um die Menschen satt zu bekommen“, betont der VdF-Geschäftsführer. Demnach müsste noch mehr Obst und Gemüse importiert werden, obwohl die Eigenversorgung in Deutschland schon heute bei lediglich 20 (Obst) bzw. 38 Prozent (Gemüse) liegt.

Auch Sönke Hauschild vom Bauernverband Schleswig-Holstein kritisiert die aktuelle Veröffentlichung. Die Ernährung würde sich dadurch noch abhängiger von Importen machen, ein Schlag ins Gesicht für die heimische Landwirtschaft. „Regionalität ist bei der DGE offenbar ein Auslaufmodell“, betont Hauschild.