Der Fleischverzehr sinkt. Zumindest in der Umfrage, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für den Ernährungsreport 2023 hat durchführen lassen. Ressortchef Cem Özdemir sieht einen deutlichen Trend. Im Gegensatz zur Branche, die sich im Aufwind wähnt.
Die perspektive Einschätzung der Branche unterscheidet sich von der des BMEL gravierend: Nach dem rückläufigen Fleischkonsum in den vergangenen Jahren sieht sich die Fleischwirtschaft in Deutschland inzwischen wieder im Aufwind und blickt optimistisch auf das kommende Jahr. „Fleisch ist für mehr als 90 Prozent ein wertgeschätztes Lebensmittel“, sagte Hubert Kelliger, Vorstandsmitglied vom Verband Deutscher Fleischwirtschaft (VDF), kürzlich der Deutschen Presseagentur (dpa). Es gebe zwar einen leichten Rückgang in einigen Warengruppen, aber dank gestiegener Preise auch höhere Umsätze.
Der Branchenverband VDF vertritt die Interessen der Unternehmen aus dem Vieh- und Fleischsektor und spricht unter anderem für Tönnies, Westfleisch, Danish Crown und Vion. Nach einem guten Herbst erwartet die Fleischwirtschaft ein starkes Weihnachtsgeschäft und eine Stabilisierung im kommenden Jahr. „Das Image von Fleisch erholt sich langsam. Der Ruf des tierischen Lebensmittels verlässt die Talfahrt“, sagte VDF-Vorstandsmitglied Dr. Gereon Schulze Althoff (Tönnies).