Herkunfts-Kennzeichnung auf Lebensmitteln soll ausgebaut werden

Für Fleisch und Obst ist es schon gang und gäbe – jetzt soll die Herkunfts-Kennzeichnung ausgeweitet werden. Dafür haben sich die EU-Agrarminister bei einem informellen Treffen in dieser Woche in Koblenz ausgesprochen. „Die Verbraucher in der EU haben in der Corona-Krise ihre Einkaufsgewohnheiten verändert und zeigen ein größeres Interesse für die Herkunft von Lebensmitteln“, erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Daher soll die Herkunft der Erzeugnisse nun auch beispielsweise auf Molkereiprodukte ausgeweitet werden.

Ziel der Kennzeichnung ist es, dass der Verbraucher auf einen Blick sieht, woher die entsprechenden Lebensmittel stammen, die sie beispielsweise im Supermarkt finden. Die Herkunftskennzeichnung für Milchprodukte in der EU haben bisher schon Österreich, Italien sowie Frankreich gefordert und zum Teil national umgesetzt. Nun wollen die Agarminister weiterhin für eine verpflichtende EU-weite Herkunftskennzeichnung, insbesondere für Fleisch, Milch und Eier in verarbeiteten Erzeugnissen, eintreten. Von verschiedenen Seiten gibt es zudem die Forderung, die Herkunft der Lebensmittel auch im Gastronomie- und Cateringbereich darzustellen. Auch hier soll die Transparenz für den Endkunden erhöht werden.

Jannes Mars, Präsident der Europäischen Jungbauern (CEJA), warnte dagegen vor Hürden auf dem EU-Binnenmarkt. Die Herkunftskennzeichnung dürfe nicht dazu führen, dass die europäische Vermarktung erschwert werde, betonte Mars im Rahmen des von Deutschland ausgerichteten Agrarminister-Treffens. Julia Klöckner regte zudem erneut ein EU-Label zum Thema Haltungsmethoden an. Dies soll Auskunft geben über den Transport und die Schlachtung der Tiere.