Jaeger: „Selbst bei jungen Landwirten fehlt es an Investitionsbereitschaft“

Über die Ausrichtung der Borchert Kommission wurde und wird viel diskutiert. Die Meinungen gehen dabei auseinander. Insbesondere die Ausgestaltung in der Praxis bei den Landwirten und Betrieben lassen viele Fragen offen. Nicht nur die Tierhalter sondern auch alle anderen Akteure in der Wertschöpfungskette sind von den Maßnahmen betroffen.

So auch die Unternehmensgruppe Tönnies als Zerlege- und Verarbeitungsbetrieb. Wilhelm Jaeger, Leiter der Abteilung Landwirtschaft bei Tönnies, hat sich deshalb positioniert: „Unser Ziel ist es, die Tierhaltung in Deutschland zu halten, die Schweineproduktion nachhaltig zu gestalten und den Landwirten eine Perspektive zu geben. Gleichzeitig wollen wir aber auch die gesellschaftliche Akzeptanz für die Tierhaltung aufrechterhalten“. Jaeger tauscht sich in seiner Arbeit viel mit Landwirten aus und weiß, dass die Politik verlässliche Rahmenbedingungen für die Branche schaffen muss. „Dadurch entsteht Verunsicherung am Markt. Tierhalter halten sich bei großen Investitionen zurück. Selbst bei jungen Landwirten fehlt es an Investitionsbereitschaft“, sagt Jaeger. Das Unternehmen Tönnies appelliert deshalb an die Entscheider verlässliche und langfristige Planungssicherheit zu schaffen. Die Finanzierung der Maßnahmen, die durch die Borchert-Kommission auf die Akteure zukommen, muss wirtschaftlich bleiben. Das sei eine Voraussetzung dafür, dass eine Veränderung in der Tierhaltung gelingt. Deshalb müsse ein staatliches Finanzierungsmodell entwickelt werden. Der Markt darf dabei nicht alleine gelassen werden, so Jaeger.

Weitere Einschätzungen zur Borchert-Kommission lesen Sie unter https://www.wochenblatt.com/landwirtschaft/tier/borchert-plan-ausweg-oder-sackgasse-12524394.html.