Ein ganzes Jahr ist es mittlerweile her als es zum ersten Mal in der Firmengeschichte der Tönnies Unternehmensgruppe zu einer Betriebsstillegung eines Werkes kommt. Das Corona-Virus grassiert zu dieser Zeit weltweit. Auch der Hauptsitz der Tönnies Unternehmensgruppe in Rheda bleibt von dem Virus nicht verschont. Aufgrund von vermehrten Positivfällen in der Zerlegung wird der Betrieb am 17. Juni 2020 vorübergehend geschlossen. Tiertransporter müssen zu anderen Schlachthöfen umgeleitet werden. Mitarbeiter und Angehörige begeben sich in Zwangsquarantäne. Gereon Schulze Althoff, Leiter des Krisenstabs bei Tönnies, erinnert sich: „Der Ausbruch in unserem Werk war einfach zu früh. Im Juni haben doch alle geglaubt, Corona sei unter Kontrolle. So haben wir ein paar Monate vor allen anderen erlebt, was in der zweiten und dritten Welle überall in Deutschland passiert ist.“
Tönnies sucht zusammen mit Behörden und Wissenschaft nach der Ursache. Es wird klar, dass Aerosole das Virus über die Lüftungs-und Kühlanlagen im Bereich der Zerlegung schnell verbreitet haben. „Dieses Phänomen der Übertragung über die Lüftung war bis dato keinem Experten bekannt – uns leider auch nicht. Sonst hätten wir schon damals alles umgerüstet. Heute wird in den Produktionsräumen alle zehn Minuten die komplette Luft durchgefiltert“, weiß Gereon Schulze Althoff. Zudem greift ein von Tönnies entwickeltes Multibarrierenkonzept. „Dabei testen wir die Mitarbeiter zweimal pro Woche per PCR. Wir machen keine Schnelltests. Wer positiv ist, wird erkannt, bevor er überhaupt Symptome hat. So können wir Infektionsketten durchbrechen und haben bei uns keine Dunkelziffer.“
Die Wissenschaft hat mit der Unterstützung von Tönnies viele nützliche Schlüsse für die Virus-Bekämpfung ziehen können. Mit unserem Hygienekonzept sind wir zum Vorbild für andere Betriebe geworden. Seit dem Ausbruch haben sich einige Bereiche im Unternehmen grundlegend gewandelt. Alles zu unserer neuen Zeit gibt es auf www.neuezeit-neuewege.de.