Als die Borchert-Kommission 2020 ihre Empfehlungen für den Umbau der Tierhaltung in Deutschland vorstellte, war die Euphorie nicht gerade klein. Endlich gab es einen starken Kompromiss aller Beteiligten in der gesamten Wertschöpfungskette. Doch dreieinhalb Jahre später ist davon nichts mehr zu sehen. Dasvom früheren Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) geleitete Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung hat seine Arbeit längst eingestellt. Die Umsetzung der Pläne durch die Politik scheinen in weite Ferne gerückt zu sein.
Borchert, nach dem die Kommission umgangssprachlich benannt ist, hat nun seine Enttäuschung über die Entwicklung erneut zum Ausdruck gebracht. „Es wird kein Landwirt Millionen investieren, wenn er nicht die Sicherheit hat, dass die Rahmenbedingungen und die Finanzierungsdinge langfristig laufen“, sagte er im Gespräch mit dem Politblog „natur + mensch“. Es fehle vor allem an der fehlenden Bereitschaft der Regierung, langfristig ausreichend Gelder für den Umbau der Tierhaltung bereitzustellen. „Damit gibt es keine öffentliche Finanzierung der Transformation der Nutztierhaltung“, führt der frühere Bundeslandwirtschaftsminister weiter aus.
Im Gespräch mit der Redaktion des Blogs äußert er sich auch zum von Cem Özdemir wieder ins Spiel gebrachten „Tierwohlcent“ und seine Erwartungen bis zum Sommer dieses Jahres. Hier geht’s zum gesamten Inhalt des Gesprächs: Zum Politblog „Natur + Mensch“