Auf dem Veredelungstag des DBV haben Bauernverbände ihre Kritik an der Politik erneuert und dringend Planungssicherheit für die Zukunft eingefordert.
„Unsere Schweinehalter brauchen jetzt dringend Zukunftsperspektiven“, erklärte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Sowohl der Umbau der Tierhaltung als auch die neue Haltungskennzeichnung seien wichtige Projekte, die aber nicht für sich stünden. So müsse auf die Haltungskennzeichnung auch zwingend eine Herkunftskennzeichnung folgen. Wäre dem nicht so, drohten steigende Fleischimporte aus Drittländern, in denen das Tierwohl nicht so stark im Fokus steht, wie es in Deutschland der Fall ist. Der neue Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, schlug in die gleiche Kerbe. Es dürfe nicht sein, „dass wir auf dem Papier die höchsten Vorgaben dieses Planeten für die Schweinehaltung haben, aber keine Betriebe mehr, die damit wirtschaften können, und somit das Fleisch importiert werden muss.“
Unterstützung gab es für die Bauernverbände auch aus der Schlachtbranche. Die Politik müsse dringend Leitplanken und Ziele schaffen, an denen die Landwirte sich orientieren können. Gleichzeitig müssen aber auch die Verbraucher bereit sein, höhere Preise für qualitativ hochwertige Lebensmittel aus deutscher Produktion zu zahlen. „Deutschland zählt auch unter Klimagesichtspunkten bereits zu den effizientesten Produktionsstandorten für Fleisch und Wurst“, sagt Thomas Dosch, Leiter des Tönnies-Hauptstadtbüros. „Um unseren Produktionsstandort und unsere Marktposition nicht zu gefährden, müssen wir in der umweltgerechten Tierhaltung endlich vorankommen. Die Konzepte für mehr Tierwohl liegen alle auf dem Tisch. Die Zeit für weitere grundsätzliche Debatten haben wir nicht!“