FRANZIS WELT: DIE NEUE KLIMAKOLUMNE

♫ Sie will nach London, Paris, einfach raus in die Welt… Die Urlaubszeitzeit neigt sich langsam dem Ende und es wird sich zeigen, ob die letztjährige Rekordurlaubszahl mit 70,1 Millionen Urlaubsreisen der Deutschen noch mal getoppt werden kann – und damit die 329 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, welche allein durch deutsche Reisende im vergangenen Jahr verursacht wurden. Damit ist der Verkehr mit 18,2 % aller Treibhausemmissionen einer der Hauptverursacher in Deutschland.  Als Landwirtstochter denke ich dabei doch: Hauptsache die Landwirtschaft und insbesondere die Tierhaltung, mit ihren 3,79% Treibhausgasemissionen des Gesamtvolumens in Deutschland, überprüft ihre Klimabilanz.

Grundsätzlich sollte nicht vergessen werden, dass mit 18,2% nach wie vor der Verkehr und mit 10,2% private Haushalte zu den Topreitern des deutschen CO²-Ausstoßes gehören. Dennoch wird die Landwirtschaft quasi mit allen Fragen der Klimapolitik in Verbindung gebracht, auf welche Kosten dieses Spiel geht wird die Zukunft zeigen. Dass die Landwirtschaft seit jeher im Einklang mit der Natur wirtschaftet, mit dem Hauptziel der Lebensmittelerzeugung und das zu diesem Ziel Eingriffe in die Natur beispielsweise zum Schutz der Pflanzen vor Schädlingen oder zur optimalen Versorgung des Pflanzenwachstums nötig sind, sollte selbstverständlich sein! Leider nein.

Schauen wir uns beispielsweise die neuen Vorschläge zur Düngeverordnung an. Mit der Aufnahme der „Roten“ Gebiete verschärft sich nochmals die Wirtschaftlichkeit unserer Veredelungsbetriebe. Abgesehen von der Ertragsentwicklung wird die Möglichkeit der optimalen Nährstoffversorgung der Pflanzen für ein effizientes Pflanzenwachstum enorm zurückgehen. So ist es für eine optimale Nährstoffversorgung umso wichtiger, dass die Veredelungsregionen den Ausbringungsbeginn zum frühzeitigen Vegetationsbeginn behalten. Die gesamte Landwirtschaftsbranche, mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen, steht in der Verantwortung, dass Mineraldünger, Wirtschaftsdünger und Dünger der Abfallentsorgung tatsächlich auf Grundlage der Nachhaltigkeit und mit Weitsicht eingesetzt werden und wir nicht mit den vermeintlichen organischen Abfällen der Kommunen unsere wertvollen Ackerflächen mit Plastikresten nähren.

Wo vermeintliche Klimaschutzreisen per Segelboot so schönen Diskussionsstoff bieten fällt es schwer sich auf die wesentlichen Themen des Klimaschutzes zu konzentrieren – Aber gut, kommen wir zum Klimakiller schlechthin – die Fleischproduktion. Dass wir Europäer uns überhaupt trauen die Klimabilanz der inländischen Fleischproduktion zu hinterfragen ist bei Zulassung der Erhöhungen für Rindfleischimporte aus den USA schon vielsagend und genauso wenig nötig wie Äpfel aus Australien, auch wenn Pink Lady-Äpfel wirklich extrem gut schmecken.

Wenngleich Klimaschutz in der Tierhaltung ohne Zweifel von extremer Bedeutung ist. Das Ziel von uns Landwirten sollte es anstandslos sein eine möglichst ressourcenschonende Landwirtschaft zu betreiben. Grade, weil wir es sind die tagtäglich und vor allem zukünftig direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen sind.

Für die Herstellung des wertvollen Lebensmittels Fleisch sind diverse Rohstoffe erforderlich und genau hier ist die gesamte Wertschöpfungskette der Schweinefleischerzeugung gefragt. Vorbildlich haben es unsere Zuchtunternehmen und Schweinezüchter bereits in der Vergangenheit geschafft mit einer Verbesserung der Robustheit und Futterverwertung der Schweine und damit einer gesteigerten Produktivität den Ressourcenverbrauch für die Fleischproduktion zu reduzieren.

Auch wir bei Tönnies forschen seit vielen Jahren daran die Emissionen innerhalb der Schweinefleischerzeugung zu senken und die Grundlagen für eine klimaschonende Tierhaltung und Futtermittelerzeugung zu setzen. Beispielsweise wird mit dem von uns entwickelte TONISO Fütterungssystems 30 Prozent weniger Soja gegenüber der konventionellen Fütterung pro aufgezogenes Schwein eingesetzt.

Falls Dich unsere Maßnahmen für eine klimaschutzfreundliche Tierhaltung und Fleischerzeugung intensiver interessiert, besuche doch untere Webseite:

https://toennies.de/verantwortung/nachhaltigkeitsthemen/klimaschutz-in-der-tierhaltung/.

Alles in allem sollte uns bewusst sein, dass die Klimathematik weder Privatsache ist, noch gegen die Bauern gehen darf. Denn am Ende sind es die Landwirte, die für Nachhaltigkeit in den ländlichen Räumen und unserer Natur Sorge tragen. Wir müssen gesellschaftlich und politisch sowie auf Fachebene enger zusammenrücken, um gemeinsam für das Wesentliche dieser Debatte einzustehen, den Klimaschutz!

Klimafreundliche Grüße

Eure Franzi