Mehrwertsteuererhöhung auf 19 Prozent für Stärkung heimischer Landwirtschaft

In der Debatte um die Zukunft der Landwirtschaft, die unter anderem Landwirtschaftsminister Cem Özdemir antreibt, konkretisieren sich Forderungen zur Finanzierungsfrage für den Umbau der Landwirtschaft. Auf Fleisch wird bisher der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent angewendet – wie auch für andere Grundnahrungsmittel.

 

Das müsste nicht sein, findet auch Thomas Dosch von der Tönnies Unternehmensgruppe, wenn aus dem Bundeshaushalt den Landwirten vertraglich zugesichert eine Honorierung für den Weg zu mehr Tierwohl garantiert wird. „Für tierische Lebensmittel sollte der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gelten. So käme genug Geld in den Bundeshaushalt, damit der Bund die Transformation der Tierhaltung verlässlich finanzieren kann“, sagt Thomas Dosch, der für die Themen Bio und Agrarpolitik bei der Tönnies Unternehmensgruppe tätig ist. Es müsse Verträge des Staates mit den Landwirten geben, damit die Mehrkosten für weitere Tierwohl-Maßnahmen abgesichert sind, so wie es die Empfehlungen der Borchert-Kommission vorsehen.

 

„Darüber hinaus reichen die Mittel auch noch, um die Regelsätze für einkommensschwache Menschen zu erhöhen. Das ist ein praktikabler, unbürokratischer und zudem der schnellstmögliche Weg, die Tierhaltung umzustellen“, sagt er weiter. „Über die Streichung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes wäre auch sichergestellt, dass Fleischimporte keinen Marktvorteil bekommen. In Verbindung mit einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung und einer Herkunftskennzeichnung können die Weichen pro heimischer Landwirtschaft gestellt werden.