Am vergangenen Donnerstag hat im Bundeslandwirtschaftsministerium der runde Tisch zur Ferkelkastration getagt. Ministerin Klöckner lobte dabei die Landwirte, die ihre Bereitschaft zeigen, die Nutzung aller Wege der Ferkelkastration voran zu bringen. Nicht erfreut war sie über die relative Unklarheit in Teilen des Einzelhandels und der Fleischwirtschaft zur Akzeptanz der unterschiedlichen Methoden.
Bisher sind 3 Verfahren auf dem Weg in die Praxistauglichkeit: die Ebermast, Isofluran und Improvac.
Die Isofluran-Betäubung ist auf einem guten Weg, durch den Landwirt selbst durchgeführt zu werden. Der Bund wird zudem die Anschaffungskosten der Geräte staatlich fördern.
Im Bereich Improvac werden immer mehr Erfahrungen gesammelt. Der Bundesverband für Ökolandbau berichtete, dass inzwischen 30% der Bio-Schweine in Deutschland mit Improvac und 30 % mit Isofluran kastriert werden. Neuland verlangte, dass aufgrund der Qualitätsanforderungen im Wurstland Deutschland die Kastration von männlichen Schweinen dauerhaft möglich sein muss. Neuland berichtete von guten Erfahrungen beim Einsatz mit Isofluran.
Tönnies machte noch einmal klar, dass das Unternehmen seine Lieferanten nicht im Regen stehen lassen wird und alle zugelassenen Verfahren akzeptiert. Gleichwohl muss klar sein, dass wir als Brücke zu Handel und Verbraucher nicht die Lasten des Mehraufwandes werden tragen können. Dieser entsteht vor allem dann, wenn die Teilstückausprägung nicht zu den Wünschen und Erwartungen der Abnehmer passt. Wir erwarten mehr Kreativität und Umsetzungsbereitschaft, auch bei weiteren Arten der Kastration. Eine vielversprechende Lösung zur Lokalen Betäubung aus Australien befindet sich bereits im europäischen Zulassungsverfahren. Damit stünde ein Verfahren zur Verfügung, das ohne große Arbeitssicherheitsbedenken durchführbar wäre.
Fazit: Alle müssen Ihren Beitrag leisten, die Voraussetzungen zu schaffen, die gesetzlichen Anforderungen ab 2021 zu realisieren und schließlich umzusetzen.