In Deutschland ist sowohl die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe als auch die Zahl der gehaltenen Schweine in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Während aktuelle Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) von einer Zunahme der weltweiten Schweineproduktion um rund 2,5% bis zum Jahresende ausgehen, ist bei uns der niedrigste Schweinebestand seit der deutschen Vereinigung festgestellt worden.
Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass es zum 3. Mai 2022 17.900 schweinehaltende Betriebe in Deutschland gab – rund 5% weniger als noch im November 2021.
Mit 22,3 Millionen Schweinen ist auch die Zahl der Tiere zum dritten Mal in Folge gesunken – auf den niedrigsten Wert seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. Damals waren es rund 30,8 Millionen Schweine.
Der Zehnjahresvergleich zeigt einen deutlichen Trend:
Die Anzahl der schweinhaltenden Betriebe hat sich im Vergleich zu 2012 um rund 40% verringert und zählt rund 12.400 Betriebe weniger. Die Zahl der Schweine sank in den letzten zehn Jahren um fast 21% oder rund 5,8 Millionen Tiere.
Vor allem in den letzten beiden Jahren standen Corona-bedingten Exportverlusten gestiegene Kosten für Energie, Dünge- und Futtermittel gegenüber. Zusätzlich fehlt vielen Betrieben ein klares Bekenntnis der politischen Entscheider zur Transformation der Landwirtschaft.
Wichtigste Aufgabe ist es daher, verlässliche Leitplanken für diese Transformation zu schaffen und im Export Möglichkeiten für nicht in Deutschland verzehrte Produkte wie Füßchen, Schwänzchen und Schnäuzchen zu schaffen. Vor allem der Exportstopp dieser Produkte nach China aufgrund der Afrikanischen Schweinepest hat deutliche Auswirkungen auf die Wertschöpfung.