Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine nach oben korrigiert. Wie man es aber auch dreht und wendet: Das Tief ist historischen Ausmaßes. Das geht aus den Ergebnissen der jüngsten Viehzählung hervor.
Der Bestand an Schweinen falle aufgrund von Nachmeldungen um 235.000 Tiere höher aus als zunächst angenommen, heißt es. Insgesamt halten Landwirte in Deutschland 20,95 Millionen Exemplare. Das Minus im Vergleich im Vergleich zum Vorjahr beläuft sich demnach auf 6,2 Prozent oder – absolut betrachtet – 1,39 Millionen Schweine. Ursprünglich hieß es, es seien 7,3 Prozent.
21,6 Millionen Schweine sind im ersten Hälfte dieses Jahres zu den Schlachthöfen im Land gebracht worden. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Rückgang von minus 9,2 Prozent. Bereits im ersten Halbjahr 2022 hatte die Eintrübung gegenüber dem Vorjahreszeitraum 8,9 Prozent betragen.
Die gewerblichen Schlachtunternehmen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2023 nach vorläufigen Ergebnissen knapp 3,3 Millionen Tonnen Fleisch produziert. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 5,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Produktionsmenge geht bereits seit 2017 kontinuierlich zurück.
Die Statistiker aus Wiesbaden haben offenbar in allen Tierkategorien die Bestandszahlen gegenüber dem vorläufigen Ergebnis nach oben angepasst. Zudem gibt es etwas mehr Schweinehalter – nämlich 16.200 und nicht, wie kürzlich angegeben, 15.900. Im Mai 2022 waren es noch 17.860 Betriebe, 2021 rund 19.800.
Unter den am Stichtag 3. Mai in Deutschland gehaltenen 20,9 Millionen Schweinen sind 9,7 Masttiere (minus 5,6 Prozent) gesunken. Zudem wurden 6,1 Millionen Ferkel und 3,8 Millionen Jungschweine ermittelt. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe belief sich zum 3. Mai 2023 auf 16.200 und ist damit seit Mai 2022 um 9,3 Prozent oder 1700 Betriebe gesunken. Im Mai 2021 lag die Zahl noch bei 19.800 Betrieben und ist somit in den vergangenen zwei Jahren um 18 Prozent beziehungsweise 3600 Betriebe zurückgegangen.
Hauptursache für die Entwicklung sind fehlende Planungssicherheit und ein Mangel an Perspektiven auf den Betrieben. Schweinehalter sprechen der Bundesregierung den erforderlichen Handlungswillen ab. Aus demselben Grund hatte sich in der vergangenen Woche die Borchert-Kommission aufgelöst, auf der viele Hoffnungen hinsichtlich einer verträglichen Transformation der Landwirtschaft ruhten.