In einer aktuellen Studie zum Essverhalten in Deutschland gibt eine überwiegende Zahl der Befragten an, Fleisch- und Wurstprodukte zu essen. 38 % gehören zu den sogenannten Flexitariern, die gelegentlich Fleisch essen. 53 % Prozent der Befragten gaben an, aktuell regelmäßig Fleisch zu essen.
Das Interesse an alternativen Produkten ist dennoch da – 70 % der Befragten sagten, sie hätten alternative Produkte immerhin schon probiert.
Kulturanthropologe Gunther Hirschfelder spricht in der Studie über die Gründe für Fleischkonsum und erklärt, dieser sei für den Menschen „gleichbedeutend mit Überleben […]. Der Mensch konnte sich erst dann weiterentwickeln, als er über eine stabile Protein- und Fettzufuhr verfügte. Nur durch diese Kombination ist das menschliche Hirn gewachsen. Die Bildung von Gesellschaften und Hierarchien ist unmittelbar mit dem Zugriff auf tierisches Protein verknüpft. Wir müssen auch im Auge behalten, dass wir ein bestimmtes Quantum an Protein brauchen. Und ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Menschen in eine freiwillige Verzichtsspirale gehen — mit gesundheitlichen Folgen, die wir noch gar nicht kennen. Wir reden immer darüber, dass die Leute irgendwie genug zu essen haben sollen. Wir reden aber viel zu wenig darüber, dass die Leute genug Protein bekommen müssen. Das dürfen wir nicht vergessen. Eine Welt ohne Fleisch halte ich für nicht realistisch.“
Die Teilnehmer der Befragung sehen das ähnlich. 72 % der Befragten gab an, sich auch in Zukunft keine fleischlose Ernährung vorstellen zu können.