Die große Frage beim Umbau der Landwirtschaft dreht sich um die Finanzierung und Kostenverteilung der geforderten Maßnahmen. Die Politik ist gefordert klare Regelungen für alle Marktteilnehmer zu schaffen. Dieser Fragestellung geht auch Thomas Dosch von der Tönnies Unternehmensgruppe nach. Er ist für die Themen Politik und Nachhaltigkeit zuständig und sagt: „Das Geld für Stallumbau oder gar Neubau kann im internationalen Wettbewerb nicht allein von der Lebensmittelkette gestemmt werden“.
Ein Finanzierungsmodell, das die Interessen aller Teilnehmer in der Wertschöpfungskette berücksichtigt, hat das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung mit dem Borchert-Papier vorgelegt. Die Basis für die Umsetzung müssen Verträge zwischen Landwirtschaft und Staat sein. „Hier werden die Tierwohlstandards vereinbart und eine Laufzeit, die nicht an Legislaturperioden gebunden ist. Und, sie sind freiwillig, da es sich um Leistungen handelt, die über gesetzliche Vorgeben hinausgehen“, sagt Dosch. „Die Borchert-Empfehlungen können nur auf Basis staatlicher, langfristiger und verlässlicher Verträge umgesetzt werden“, sagt er. Dazu müssten auch die notwendigen Voraussetzungen im Baurecht und Immissionsrecht geschaffen werden.
Dennoch werden die Umbaumaßnahmen zu höheren Haltungsformen nicht von allen Landwirten gewollt und umsetzbar sein. „Wir bei Tönnies unterstützen aber auch die Betriebe, die hier nicht mitgehen können, in dem wir für alle Tierwohlstufen Absatzmärkte erschließen“, betont Dosch.
Das ganze Interview mit Thomas Dosch lesen Sie unter https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/dosch-die-ampel-parteien-muessen-die-borchert-ergebnisse-anerkennen-12735621.html.