Thünen-Institut legt Folgenabschätzung des Borchert-Plans vor

"Berlin direkt- Sommerinterview" mit Sarah Wagenknecht" und Redakteur Thomas Walde, am Sonntag (20.08.2017) im Landgasthof Wackermühle in Rehlingen-Siersburg (Saarland).

Die Borchert-Kommission hat ihre Ergebnisse bereits vor einigen Wochen in einem ausgearbeiteten Papier veröffentlicht. Jetzt hat sich das Thünen-Institut damit intensiver beschäftigt und eine Folgenabschätzung vorgelegt. Für die Anpassung an die Tierwohlmaßnahmen könnten für Mastschweinehalter in Stufe 2 bis zu 10 % laufende und investitive Kosten zukommen. In Stufe 3 würden sich die erhöhten Kosten auf bis zu 14 % belaufen. Sauenhalter und Ferkelerzeuger sollten sich hingegen auf höhere Ausgaben einstellen. Diese könnten sich in Stufe 2 um bis zu 25 % und in Stufe 3 um bis zu 31 % erhöhen. Für die Finanzierung sieht Klöckner zwei Modelle als praktikabel an. Zum einen kann sie sich eine Mehrwertsteuererhöhung von 7 auf 19 % für tierische Produkte vorstellen. Zum anderen plädiert sie für eine Tierwohlabgabe, ähnlich einer Verbrauchsteuer. Jetzt liegt es an der Politik, ob das Borchert-Papier umgesetzt wird. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner drängt auf eine Einigung vor der Bundestagswahl: „Ich habe Verständnis dafür, dass die Fraktionen im Bundestag noch intern Beratungsbedarf haben. Ich rate aber dazu, sich noch in dieser Legislaturperiode auf einen Weg zu einigen“.