Tierschutz: Tönnies unterstützt FU Berlin bei E-Learning-Plattform

Am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin ist eine mehrsprachige E-Learning-Plattform zur Verbesserung des Tierschutzes bei Transport und Schlachtung von Rind sowie Schwein erstellt worden. Externer Partner aus der Industrie ist die Tönnies-Gruppe mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück. Das kostenfreie Angebot mit mehreren Modulen richtet sich an Beschäftigte von Unternehmen, die Lebendvieh transportieren, und von Schlachtbetrieben – im Besonderen an Mitarbeiter mit geringen Kenntnissen der deutschen Sprache. Darüber hinaus zählen amtliche Tierärzte und Tierschutzbeauftragte zur Zielgruppe des interdisziplinären Verbundprojekts.

Die Module liegen in deutscher, rumänischer, polnischer, bulgarischer, ungarischer sowie englischer Sprache vor und sind als zusätzliche Tierschutzschulungen im Sinne eines Standardwerks zu verstehen. Ganz bewusst seien Texte kurz gehalten und der Fokus auf Videos gelegt worden, sagt Dr. Jörg Altemeier, verantwortlich für den Bereich Tierschutz bei der Tönnies-Gruppe. So werde das Angebot allen Nutzergruppen verständlich. Teilnahmebestätigungen können als Schulungsnachweis erstellt und ausgedruckt werden.

Der barrierefreie und datenschutzkonforme Zugriff ist ab sofort möglich, lädt Altemeier ein, das Angebot zu nutzen.  Der Veterinärmediziner hat das Projekt vonseiten des Unternehmens federführend begleitet.

Lohnenswert ist die Plattform seines Erachtens auch für all jene, die zwar beruflich nicht im tierschutzrelevanten Bereich verortet sind, sich aber dennoch für die Abläufe und Anforderungen interessieren. Der Online-Kursus soll der „Goldstandard“ für betriebliche Tierschutzschulungen in Deutschland werden.

Anschaulich wird dort beispielsweise erläutert, wie ein Rind Reize wahrnimmt und welche Verhaltensweisen daraus folgen. Was sagt die Körpersprache über den Gemütszustand des Tieres aus? Auf welche Art sollte es getrieben werden? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Schwein transportiert werden darf? Welche Mittel sind am besten dazu geeignet, es vor der Schlachtung zu betäuben? Die Nutzung der Plattform und die Schulung sind kostenlos. 

An dem Verbundprojekt sind die AG Fleischhygiene des Instituts für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, das Institut für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde, das Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie sowie der Fachbereich Erziehungswissenschaft der Freien Universität Berlin beteiligt. Externer Industriepartner ist die Tönnies-Gruppe. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

https://tetfolio.fu-berlin.de/tet/1622119