Ukraine-Krieg: Tönnies hat schon geholfen und bietet Flüchtlingen weiterhin Hilfe an

Die Politik hat in den vergangenen Tagen betont, ukrainische Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Tönnies Unternehmensgruppe nimmt diesen Vorstoß sehr ernst. Alle Unternehmen seien in der Verantwortung. Tönnies hat daher Flüchtlingen an der polnisch-ukrainischen Grenze einen Arbeitsplatz inklusive Wohnraum sowie den Transport nach Deutschland angeboten. „Sorry, vielleicht waren wir hier zu voreilig. Daher haben wir das Angebot vorerst eingestellt“, gesteht das Unternehmen nun ein.

 

Tönnies ging und geht es dabei nur darum, den Menschen zu helfen. Eigentlich hat das Unternehmen derzeit nicht einmal Bedarf an zusätzlichen Kräften. So gibt es sogar einen Einstellungsstopp in den Kernbereichen. Die Arbeitsplätze schafft der Rheda-Wiedenbrücker Lebensmittelhersteller extra für die Flüchtlinge und zwar je nach Qualifikation der Menschen in verschiedenen Bereichen.

 

Firmenchef Clemens Tönnies hatte Anfang März eine Initiative des Europaabgeordneten Dennis Radtke (CDU) unterstützt und Lebensmittel sowie Hygieneartikel für Babys und Kleinkinder nach Südpolen gebracht, wo sie auf Vermittlung von Caritas International übergeben wurden. In vielen Gesprächen vor Ort ging darum herauszufinden, wie man von Deutschland aus noch gezielter unterstützen könnte. Viele schilderten, sie wollten schnell in Europa einen Job finden, Geld verdienen und damit ihr Haus wiederaufbauen, wenn der Krieg vorüber ist.

 

Unter dem Einfluss dieses emotionalen Besuchs entstand die Idee des Unternehmens, direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze Flüchtlingen Unterstützung durch Arbeitsplätze und Wohnungen anzubieten. Die Dankbarkeit für das Angebot bei den Flüchtlingen war sehr hoch. Sämtliche weitere Maßnahmen werden nun aber mit der Politik und den Behörden abgesprochen. Der Europaabgeordnete und CDU-Sozialpolitiker Dennis Radtke sagt zu der Arbeitsplatzinitiative von Tönnies: „Ich freue mich sehr, dass das Unternehmen Tönnies gerade in diesen wirtschaftlich komplizierten Zeiten für ukrainische Flüchtlinge Arbeitsplätze und Wohnungen anbietet. Das ist eine gute Initiative, die natürlich mit den staatlichen Stellen eng abgestimmt und koordiniert werden muss.“

 

Allein am Donnerstagmorgen meldeten sich bei Tönnies übrigens rund ein Dutzend Flüchtlinge und Menschen, die Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen haben, um sich auf die neu geschaffenen Stellen zu bewerben.