Nachdem der Absatz von Bio-Schweinefleisch in den letzten Jahren regelmäßig gestiegen ist, konnte im vergangenen Jahr nur eine geringe Steigerung verzeichnet werden. Laut der Bioland Herstellungs- und Handelsbeauftragten Irina Michler blieb der Umsatz bei Bio-Schweinefleisch im letzten Jahr insgesamt zwar konstant bzw. erhöhte sich nur geringfügig, Zuwächse wie in den vergangenen Jahren konnten jedoch nicht mehr verzeichnet werden. Deutliche Unterschiede gab es dabei in den verschiedenen Vertriebswegen: Während Lebensmitteleinzelhandel und Discounter beim Absatz zulegten, gingen die Umsätze in der Direktvermarktung und im Naturkostfachhandel zurück.
Grundsätzlich müssten laut Michler potentielle Märkte für ökologisch erzeugte Produkte besser weiterentwickelt werden, wie z. B. der Bereich der Außer-Haus-Verpflegung, insbesondere die Gastronomie. Das sieht auch Dr. Karl Kempkens so. Der Leiter des im letzten Jahr im Bundeslandwirtschaftsministeriums gegründeten Referats „Ökologische Lebensmittelwirtschaft“ erklärte, es genüge nicht nur, die Erzeuger zu stärken, sondern auch der Markt für Bio-Produkte müsse ausgebaut werden, um das erklärte Ziel zu erreichen, dass der ökologische Landbau bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 30% ausmachen soll. Tönnies verfolgt gerade in der angespannteren Lage, den Absatz der heimischen Bio-Schweinehalter zu stärken. Wie im konventionellen Bereich wird auch für Bio eine 5xd-Strategie gegenüber dem Handel verfolgt. Entsprechende Aktivitäten sind über die Tönnies Bio-Fleisch gebündelt und der Austausch mit den deutschen Bio-Verbänden vorangetrieben.