In seiner Antrittsrede als Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat kündigte Alois Rainer (CSU) eine Neuausrichtung der Agrarpolitik an. Er betonte die Notwendigkeit, der Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft sowohl national als auch auf europäischer Ebene mehr Gehör zu verschaffen. „Wir brauchen ein klares Bekenntnis zu einer modernen, wettbewerbsfähigen und vielfältigen Landwirtschaft mit bäuerlichen Strukturen“, erklärte Rainer. Zentral für diesen Kurs seien der Abbau überflüssiger Bürokratie, größere Planungssicherheit und eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung des Berufsstandes.
Als erste konkrete Maßnahme kündigte Rainer die vollständige Wiedereinführung der Agrardieselrückvergütung an. Diese solle den Betrieben sofortige Entlastung bringen. „Wer Tiere versorgt oder Felder bewirtschaftet, braucht Handlungsspielräume statt Papierkram“, so der Minister. Sein Ministerium habe er bereits mit der Überprüfung bestehender Regelungen sowie der Erarbeitung neuer Vorschläge zum Bürokratieabbau beauftragt. Ziel sei eine deutliche Reduktion von Berichtspflichten und Dokumentationsaufwand. Die neue Regierung setze auf marktwirtschaftliche Prinzipien und Vertrauen in die landwirtschaftlichen Betriebe.
Mit Blick auf das Tierwohl sprach sich Rainer dafür aus, die Tierhaltung in Deutschland zu stärken. Ein Abwandern der Produktion ins Ausland würde den Tieren nicht zugutekommen, sondern das Gegenteil bewirken. „Tierhaltung in Deutschland steht für höchste Standards – das muss auch in Zukunft so bleiben“, unterstrich er.
Zudem forderte der Minister ein Ende der Konfrontation zwischen konventionellen und ökologischen Betrieben. Beide Formen der Landwirtschaft produzierten hochwertige Lebensmittel, die weltweit geschätzt würden. Um die Position deutscher Agrarprodukte auf den internationalen Märkten zu stärken, kündigte Rainer eine neue Exportstrategie an.