Die Schweineschlachtungen sowie der Export von Schweinefleisch innerhalb der Europäischen Union konnten sich laut den bislang vorliegenden Zahlen im Vergleich zum Jahr 2023 stabil halten. Nach Angaben der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), die sich auf Daten von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Union, beruft, wurden zwischen Januar und August 2024 in den 27 Mitgliedsstaaten der Union rund 146 Millionen Schweine in meldepflichtigen Schlachthöfen verarbeitet.
Im Vergleich zu den ersten acht Monaten des Vorjahres bedeutet dies ein Plus von etwa 1,1 Millionen Tieren, was einer Steigerung von 0,7 Prozent entspricht. Aufgrund höherer Schlachtgewichte erhöhte sich die Produktion von Schweinefleisch laut ISN sogar um 1,9 Prozent und erreichte 13,9 Millionen Tonnen. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Abwärtstrend der vergangenen Jahre zunächst gestoppt wurde. Zur Erinnerung: Im Jahr 2023 war die Produktion in der Europäischen Union um 8,1 Prozent zurückgegangen, 2022 hatte der Rückgang 3,1 Prozent betragen.
In Deutschland stiegen die Schweineschlachtungen laut Eurostat um 1,6 Prozent. In Spanien hingegen verzeichnete man einen leichten Rückgang von 0,2 Prozent. Besonders hohe Zuwächse meldete Polen mit einem Anstieg von 9,3 Prozent. Auch Italien (plus 3,5 Prozent), Belgien (plus 3,2 Prozent), Dänemark (plus 2,4 Prozent) und Frankreich (plus 1,1 Prozent) verzeichneten mehr Schlachtungen. Österreich (minus 0,4 Prozent) und die Niederlande (minus 2,3 Prozent) registrierten hingegen Rückgänge. Den stärksten Einbruch gab es in der Slowakei, wo die Schlachtungen um 17,1 Prozent zurückgingen.
Auch die Ausfuhren von Schweinefleisch aus der EU haben sich stabilisiert. Zwischen Januar und Juli 2024 wurden laut EU-Kommission 2,50 Millionen Tonnen exportiert, was nur 0,1 Prozent weniger war als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hauptabnehmer war erneut China, das seine Importe jedoch um 7,3 Prozent auf 645.200 Tonnen reduzierte. Ebenso sanken die Ausfuhren in das Vereinigte Königreich (minus 1,5 Prozent auf 511.900 Tonnen) und nach Japan (minus 0,8 Prozent auf 224.900 Tonnen).
Einen deutlichen Zuwachs verzeichneten hingegen die Exporte auf die Philippinen (plus 24 Prozent auf 217.000 Tonnen) und nach Südkorea (plus 18 Prozent auf 165.500 Tonnen). Noch stärkere relative Anstiege gab es bei den Lieferungen nach Vietnam (plus 26 Prozent auf 76.600 Tonnen) und in die USA (plus 36 Prozent auf 72.100 Tonnen).
Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren die Schweinefleischausfuhren der EU insgesamt um ein Fünftel oder 1,07 Millionen Tonnen auf 4,24 Millionen Tonnen zurückgegangen. Bereits 2022 hatte es ein Minus von etwa 885.000 Tonnen gegeben, was einem Rückgang von über 14 Prozent entsprach. In den Rekordjahren 2020 und 2021 wurden hingegen 6,38 Millionen beziehungsweise 6,2 Millionen Tonnen an Drittstaaten geliefert.