„Biosicherheit ist elementarer Teil unseres täglichen Geschäfts“

Seit die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Juni 2024 erstmals bei Wildschweinen in Hessen nachgewiesen wurde, steht die Branche vor erheblichen Herausforderungen. Tierhalter sind angehalten, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu intensivieren, um eine Ausbreitung der Seuche auf Hausschweinebestände zu verhindern.

Was bedeutet die neuerliche Gefahr durch die Afrikanische Schweinepest für die Fleischerzeuger in der Region? Jörg Altemeier, Leiter der Stabsstelle Tierschutz bei Tönnies, hat in einem Interview in dieser Woche gewisse Parallelen zur Geflügelpest gezogen. „Sie tritt immer mal wieder auf, mitunter ganz in der Nähe, und ist dann monatelang kein Thema. So ist es jetzt in gewisser Weise bei der Afrikanischen Schweinepest auch. Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit eines Eintrags in NRW aber höher, je näher die Fälle in anderen Bundesländern liegen.“Die Tönnies-Gruppe beobachtet das Geschehen aufmerksam, aber nicht übermäßig nervös. Denn: „Biosicherheit ist elementarer Teil unseres täglichen Geschäfts, ganz egal, wo gerade die ASP vorkommt und wo nicht. Wichtig ist, dass jeder Landwirt, egal wie groß der Betrieb und der Bestand ist, ebenfalls seine Hausaufgaben erledigt. Biosicherheit auf den Höfen ist das A und O, um eine Übertragung der Krankheit zu verhindern.“

Es gebe klare Regeln und Vorgaben, um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern, betont Altemeier. Dazu gehörten die Trennung von reinen und unreinen Bereichen, Hygieneschleusen zur strikten Trennung von Alltags- und Betriebskleidung, die separate Lagerung von Jagdkleidung, regelmäßiges Desinfizieren, Zugangsbeschränkungen zu den Ställen, eine Umzäunung, Schädlingsbekämpfung, sachgerechte Entsorgung von Speiseresten über den Hausmüll und die strikte Vermeidung einer Mischung mit Wildschweinen. Auch die Tiertransporter müssen nach jeder Fahrt gewissenhaft gesäubert und desinfiziert werden.