„Die neue Regierung muss Sicherheit geben für die Landwirtschaft“

An diesem Sonntag dürfen die deutschen Bundesbürgerinnen und Bürger im Rahmen der Bundestagswahl zur Wahlurne treten. Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter der Premium Food Group, bemängelt in diesem Zusammenhang vor allem fehlendes Vertrauen in die Wirtschaft und eine überbordende Bürokratie. „12.000 unterschiedliche Berichte müssen wir pflegen und abliefern. Ich frage mich: Wer liest das eigentlich? Wer kontrolliert das?“, sagt er in der aktuellen Folge des Podcasts „Tönnies & Tönnies“.

Gemeinsam mit Thomas Dosch, Leiter des Hauptstadtbüros der Premium Food Group, spricht Clemens Tönnies über die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation in Deutschland. „Wenn man 20 Prozent der sinnlosen Bürokratie streicht, entspricht das einem 100-Milliarden-Konjunkturprogramm – ohne einen Cent neue Schulden“, betont er darin. Er warnt in diesem Zusammenhang auch vor einem weiteren Rechtsruck in Deutschland. „Wenn wir eine schlechte Koalition bekommen, wo nur die Farben wechseln und es geht so weiter, sehe ich eine noch stärkere AfD.“

Gerade mit Blick auf die Branche fordert Clemens Tönnies eine Regierung, die die deutsche Landwirtschaft stärkt. „Die neue Regierung muss Sicherheit geben für die Landwirtschaft. Der deutschen Lebensmittelindustrie und dem Handwerk muss man durch Entbürokratisierung die Möglichkeit geben, sich auf das zu konzentrieren, was wichtig ist: Bezahlbare Lebensmittel.“ Dabei kommt laut Thomas Dosch die Wertschätzung der Arbeit viel zu kurz kommen: „Wir fahren mit der Landwirtschaft und dem Handel die 5xD-Strategie. Damit können wir uns vor Billig-Angeboten aus dem Ausland schützen, die weniger umweltfreundlich sind“, fügt der Leiter des Hauptstadtbüros hinzu.

In Berlin glaube man, dass Deutschland eine Selbstversorgung mit Schweinefleisch von 120 Prozent habe und daher Tierbestände weiter abgebaut werden müssten, sagt Thomas Dosch. „Das, was bei uns gegessen wird vom Schwein, reicht nicht einmal zu 80 Prozent“, untermauert er. Daher müssen sogar Filets oder Nackensteaks importiert werden, um Deutschland zu ernähren. Andere Teilstücke, wie etwas Pfötchen oder Schwänzchen werden hier dagegen nicht verzehrt. Diese werden daher in Drittländer exportiert, in denen sie einen Wert haben. Deutschland müsse sich laut Clemens Tönnies wieder auf die eigenen Stärken konzentrieren: „Dieses Land hat unglaublich viel Kraft und Innovationsfähigkeit. Aber wir müssen es auch nutzen – und die Politik muss es endlich zulassen.“

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