Am 1. Dezember 2024 wird Christophe Hansen sein Amt als EU-Agrarkommissar antreten. Am Montagabend hat der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments den designierten Agrarkommissar bestätigt. Der 42-jährige Luxemburger, der aus der Landwirtschaft stammt, kündigte an, besonderes Augenmerk auf erschwingliche Preise von Agrarland und faire Einkommen für junge Landwirte legen, um es ihnen zu ermöglichen, den Wandel in einem ökologisch nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Agrarsektor voranzutreiben.
Mit Blick auf Umfang und Struktur des künftigen Haushalts für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und den Anspruch, dass Landwirte einen fairen Preis für ihre Erzeugnisse erhalten, wolle er alternative Einkommensquellen erschließen und Kapitalinvestitionen vorantreiben, sagte Christophe Hansen. Gleichzeitig wolle er die Verhandlungsposition der Landwirte weiter stärken. Um die Ziele des „Green Deals“ der neuen GAP zu erreichen, sei es unerlässlich, den bürokratischen Aufwand für Landwirte zu reduzieren. Hansen unterstrich die Notwendigkeit gleicher Wettbewerbsbedingungen für EU-Landwirte gegenüber Produzenten aus Drittländern, eines gesicherten Zugangs zu Kapital und Innovationen sowie fairer Löhne für Menschen, die im Agrarsektor arbeiten. Ihm sei es wichtig, sich von den Realitäten vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Der konservative EVP-Politiker Hansen will ein „Agrarkommissar mit Gummistiefeln“ sein.
„Ich wünsche Christophe Hansen von Herzen alles Gute und freue mich auf die Zusammenarbeit“, lässt sich der deutsche Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zitieren. „Der Posten des Agrar- und Ernährungskommissars ist besonders wichtig – für die zehn Millionen Höfe in der EU ebenso wie für unsere Lebensmittelbetriebe und die Bürgerinnen und Bürger von Helsinki bis Porto. Die Land- und Lebensmittelwirtschaft deckt uns jeden Tag den Tisch.“ Damit das so bleibe, brauche es dringend notwendige Anpassungen, um Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu versöhnen, so Özdemir. Die Ergebnisse des Strategiedialogs hätten gezeigt, wie ein fairer Interessenausgleich zwischen Agrar- und Umweltseite, zwischen Nutzen und Schützen, aussehen kann. „Das gilt es für Christophe Hansen jetzt in konkrete Politik umzusetzen, was eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe in stürmischen Zeiten ist – und ebenso eine riesige Chance, unsere Landwirtschaft und Ernährung für uns und unsere Enkel zukunftsfest zu machen.“