Entwarnung: Deutschland gilt wieder vollständig als MKS-frei

Deutschland ist ab sofort wieder frei von Maul- und Klauenseuche (MKS). Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) hat nun auch für den bislang ausgenommenen Bereich rund um den Ausbruchsort in Brandenburg (sogenannte „containment zone“) alle Beschränkungen aufgehoben. Damit gilt für das gesamte Bundesgebiet wieder der Status „Maul- und Klauenseuche (MKS)-frei ohne Impfung“. Möglich wurde die Entscheidung aufgrund eines Antrags des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Einem früheren Antrag auf MKK-Freiheit außerhalb der genannten Zone hatte die WOAH bereits im März zugestimmt.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) hofft, dass nun alle Einfuhrbeschränkungen im Ausland aufgehoben werden. „Dieser Status ist nicht nur ein Signal der Stabilität und Tiergesundheit, sondern das nächste entscheidende Zeichen für unsere Exportmärkte in aller Welt. Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Handelsbeziehungen normalisieren und unsere Betriebe bald wieder in ihre gewohnten Absatzmärkte liefern können. Daran arbeiten wir weiter mit Hochdruck.“

Gleichzeitig zeigte sich Özdemir besorgt über neue Krankheitsfälle in Ungarn und der Slowakei. In Ungarn reiche die betroffene Zone sogar bis nach Österreich. Das zeige, wie wichtig kontinuierliche Vorsichtsmaßnahmen seien. Er rief Reisende dazu auf, keine tierischen Produkte aus betroffenen Regionen mitzubringen und jeglichen Kontakt zu Wiederkäuern zu vermeiden. Tierhalter sollten weiterhin strenge Hygieneregeln einhalten.

Özdemir nutzte die Gelegenheit auch für Kritik an der US-Regierung unter Donald Trump. Forschung sei entscheidend im Kampf gegen Tierseuchen, betonte der Minister. Umso beunruhigender sei es, dass sich die USA zunehmend aus internationalen Bemühungen zurückzögen. Neben fehlender finanzieller Unterstützung würden der wissenschaftlichen Arbeit dort zunehmend Steine in den Weg gelegt.