Kennzeichnung der Haltungsform birgt massive Probleme

Ab August soll im Handel ein neues Logo auf Schweinefrischfleisch über die Haltungsbedingungen der Tiere informieren. Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) hält eine fristgerechte Einführung jedoch für kaum noch realisierbar. „Aus Sicht der Branche ist eine Umsetzung bis zum 1. August praktisch unmöglich“, sagt Gereon Schulze Althoff, Vorstandsmitglied des VDF. Sein Kollege Hubert Kelliger kritisiert das Gesetz als übermäßig bürokratisch: Es stelle die gesamte Wertschöpfungskette vor große Herausforderungen, ohne einen erkennbaren Nutzen für die Verbraucher zu bieten.

„Es ist gelungen, die Bundesländer davon zu überzeugen, dass die Kennzeichnungspflicht nicht zum 1. August dieses Jahres in Kraft gesetzt werden sollte, sondern zunächst das Gesetz erst zu novellieren und die Kennzeichnungspflicht danach zu vollziehen“, so Thomas Dosch im Berliner Hauptstadtbüro der Premium Food Group.

Die Agrarministerkonferenz hat sich am Rande ihrer Tagung am 28. März in Baden-Baden dafür ausgesprochen, den Termin für den Vollzug auf den 1. Januar 2026 zu verschieben. „Der Bund muss nun die notwenigen Schritte einleiten, um der Forderung der Länder zu entsprechen“, sagt Dosch nach einem Austausch mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium.

Gespräche über die notwendigen Änderungen im Gesetz werden innerhalb der Wirtschaftsbeteiligten seit Januar intensiv geführt und mit Bund und Ländern abgestimmt. Das neue Konzept verspricht weniger Bürokratie für die Betriebe und die Länder, eine einheitliche Umsetzung der Regelungen für die jeweiligen Haltungsformen in allen Bundesländern sowie den Anspruch an eine verlässliche Kennzeichnung für die Verbraucherinnen und Verbraucher.