Kaniber kritisiert Entscheidung des Kartellamts

Mit der Entscheidung des Bundeskartellamts, die Übernahme deutscher Vion-Standorte durch die Premium Food Group zu untersagen, wurde aus Sicht der Bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ein wichtiger Schritt zur Sicherung ausreichender Schlachtkapazitäten und kurzer Schlachtwege verhindert. „Unsere Bayerischen und Süddeutschen Rinderbetriebe stehen mit der Entscheidung des Bundeskartellamts erneut vor der Frage, wo in Zukunft die Tiere abgenommen werden. Wir wollen kurze Transportwege, eine sichere Ernährungsversorgung und die Wertschöpfung möglichst im eigenen Land behalten. Und anstatt, dass wir froh sind, dass ein deutsches Unternehmen Schlachthöfe übernimmt und massiv in die Zukunft investiert, schiebt das Kartellamt den Riegel vor. Dieser Schritt ist für mich absolut nicht nachvollziehbar“, äußert sich die CSU-Politikerin enttäuscht.

Betroffen von der Entscheidung sind insbesondere die Schlachthöfe für Rinder in Buchloe und Waldkraiburg in Bayern sowie Crailsheim in Baden-Württemberg. Kaniber weiter: „Durch die im September des vergangenen Jahres zwischen Vion und der Premium Food Group getroffenen Grundsatzvereinbarungen zur Übernahme der betreffenden Schlachtstätten wurde von den Marktpartnern eine klare Zustimmung zum Schlachtstandort Bayern gegeben und rasch Klarheit für die Erzeuger geschaffen“. Aus bayerischer Sicht sei das ein wichtiges Signal gewesen, heißt es in einer Mitteilung aus der Staatskanzlei, da im bundesweiten Vergleich in Bayern die meisten Rinder gehalten werden. Außerdem werden in Bayern jährlich etwa 800.000 Rinder geschlachtet, was etwa einem Viertel der Schlachtungen in Deutschland entspricht. „Der Sektor steht unter enormen internationalem Wettbewerbsdruck, umso wichtiger wäre für eine regionale Fleischversorgung die Erhaltung und Schaffung ausreichender Schlacht- und Verarbeitungskapazitäten“, so die Ministerin abschließend.