Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alois Rainer soll neuer Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft werden. Eine Steuererhöhung auf Fleisch lehnt der 60-Jährige ab. „Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass keine Steuererhöhungen durchgeführt werden. Daran werde ich mich als zukünftiger Minister halten“, sagte der gelernte Metzgermeister in einem Interview. Damit schlägt er einen anderen Kurs ein als der scheidende Agrarminister Cem Özdemir (Die Grünen).
Özdemir hatte 2024 ein Konzept vorgelegt, wie eine Tierwohlabgabe zur Finanzierung eines Umbaus der heimischen Nutztierhaltung aussehen könnte. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) schwebte eine neue Fleischsteuer vor, die ähnlich wie die Kaffeesteuer national auf jedes Kilo verkauftes Fleisch, Fleischerzeugnisse und vom Menschen verzehrbare Schlachtnebenprodukte erhoben werden sollte. Die Vorschläge waren seinerzeit diskutiert, aber nicht umgesetzt worden.
Alois Rainer hält stattdessen fallende Fleischpreise für möglich: „Ich bin ein großer Freund der sozialen Marktwirtschaft. Das bedeutet: Fleischpreise macht nicht der Minister, sondern der Markt“, sagte Rainer im Interview.