Kurs halten bei klimafreundlicher Produktion von deutschem Fleisch

Die Weltbevölkerung wird in den kommenden Jahren steigen – und dadurch auch der Bedarf an Schweinefleisch. Das geht aus dem aktuellen Bericht der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, hervor. Die Akteure auf der aktuell laufenden Leitmesse „EuroTier“ in Hannover sind sich in Anbetracht dessen einig: Es gilt, Kurs zu halten für die klimafreundliche Produktion von deutschem Schweinefleisch.

Schaut man sich die Prognose der FAO an, dann wird eines deutlich: Während die Schweinefleischnachfrage in Europa bis 2033 im Vergleich zu 2023 um sieben Prozent zurückgehen soll, rechnet die Welternährungsorganisation der UN für alle anderen Regionen der Welt mit einer enormen Nachfragesteigerung. Sowohl in Südostasien (beispielsweise Vietnam, 52 Prozent), Afrika (35 Prozent) als auch in Lateinamerika (20 Prozent) soll der Bedarf an Schweinefleisch demnach deutlich zunehmen.

„Auch wenn der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland in den vergangenen Jahren abgenommen hat – weltweit steigt die Nachfrage“, fasst Dr. Wilhelm Jaeger, Leiter Stabsstelle Landwirtschaft bei Tönnies, zusammen. Für Deutschland als Gunstregion für die Schweinefleischerzeugung sei dies ein wichtiges Signal – vor allem für die heimische Landwirtschaft. „Unsere deutschen Landwirte sind Klimaweltmeister. In kaum einem anderen Land auf der Welt wird so klimaeffizient Schweinefleisch produziert wie in Deutschland“, betont Jaeger und verweist auf 20 Prozent weniger Treibhausgasemissionen in der deutschen Landwirtschaft seit 1990 – bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktionsmenge. „Es liegt auf der Hand, das Fleisch oder die Standards unserer Tierhaltung in die Welt zu bringen“, ergänzt der Tönnies-Manager. Jeder einzelne Tierhalter in Deutschland wird gebraucht, die heimische Landwirtschaft hat Zukunft.

Um die Klimaleistung der landwirtschaftlichen Betriebe sichtbarer zu machen, hat Tönnies im vergangenen Jahr die Klimaplattform Fleisch auf den Weg gebracht. Damit können die Bäuerinnen und Bauern ihren Klimaausstoß exakt berechnen lassen und Einsparpotenziale identifizieren. „Die Nutzung einer einheitlichen Berechnungsmethodik ist Voraussetzung, zur nachhaltigen Zukunftsentwicklung beizutragen“, ergänzt Robert Elmerhaus, Leiter Lebendvieheinkauf bei Tönnies. Sprich: Es braucht einen Branchen-Standard. Dieser wird gerade über die Prüfgesellschaft QS entwickelt.

Die Nutzung der Tönnies-Plattform hat bereits zu einigen Erkenntnissen geführt: „Der größte Einfluss auf den CO2-Fußabdruck geht vom Futter aus. Die Einsparpotentiale liegen bei bis zu 20 Prozent“, verdeutlicht Robert Elmerhaus. Dabei will Tönnies die Landwirte weiter unterstützen.

Das Foto zeigt das Team von Tönnies-Livestock auf der EuroTier in Hannover.