Landwirtschaft erreicht die gesetzten Klimaziele

Die Landwirtschaft hat ihre Treibhausgasemissionen (THG) im Zeitraum 2021 bis 2023 erfolgreich reduziert und die gesetzten Einsparziele erreicht. Dies geht aus dem aktuellen Zweijahresgutachten des Expertenrats für Klimafragen (ERK) hervor. Laut Bericht emittierte der Agrarsektor 2023 insgesamt 63 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO₂e), was einer Reduktion von 1,9 Millionen Tonnen CO₂e oder 3 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht. Damit machte die Landwirtschaft 2023 rund 9 Prozent der gesamten THG-Emissionen Deutschlands aus.

Die Experten führen diesen Rückgang vor allem auf geringere Rinder- und Schweinebestände sowie den reduzierten Einsatz von Düngemitteln zurück. Falls sich der durchschnittliche jährliche Reduktionstrend aus den Jahren 2014 bis 2023 fortsetzt, könnte die Landwirtschaft die für 2030 festgelegten Zielwerte sogar unterschreiten. Laut Bundesklimaschutzgesetz muss die jährliche Emissionsmenge des Sektors bis 2030 auf 56 Millionen Tonnen CO₂e sinken. Insgesamt sollen die Emissionen in Deutschland bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden, bis 2040 um 88 Prozent, und bis 2045 soll Netto-Treibhausgasneutralität erreicht sein.

Im Bereich „Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft“ (LULUCF) hingegen hat sich die Datenlage mit der jüngsten Bundeswaldinventur erheblich verändert. Seit 2014 gilt dieser Sektor als konstante Nettoquelle für THG-Emissionen. Neue Erkenntnisse zeigen jedoch, dass der Ausstoß in den vergangenen Jahren deutlich höher war als bislang angenommen. Während zuvor für den Zeitraum 2018 bis 2022 ein Anstieg von 11 Millionen Tonnen CO₂e bilanziert wurde, geht das aktuelle Gutachten nun von kumulierten 371 Millionen Tonnen CO₂e aus. Damit wird das gesetzlich vorgegebene Ziel, bis 2030 eine Netto-Reduktion von mindestens 25 Millionen Tonnen CO₂e zu erreichen, „deutlich verfehlt“, warnen die Experten.