Anlässlich der Agrarfinanztagung des Deutschen Bauernverbands (DBV) und der Landwirtschaftlichen Rentenbank hat DBV-Präsident Joachim Rukwied die EU-Kommission und die künftige Bundesregierung aufgefordert, bessere Rahmenbedingungen für Investitionen in die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft zu schaffen: „Es braucht ein klares Bekenntnis der Politik, dass Investitionen in die Landwirtschaft eine strategische Priorität in Europa genießen. Landwirtschaft und ländliche Räume müssen auch im künftigen Mehrjährigen Finanzrahmen der EU mit einem erhöhten Budget eine zentrale und eigenständige Rolle spielen.“
Der Vereinfachungsvorschlag der EU-Kommission zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sei ein wichtiges Zeichen und politisch ein erster Schritt in die richtige Richtung. Das könne aber nur der Anfang für echte Veränderungen sein, so Rukwied weiter. Es brauche deutliche, an die Landwirtschaft angepasste Vereinfachungen bei ESG-Kriterien, einen besseren Zugang zu Investitionsmitteln und stärkere Risikoinstrumente auf den Betrieben wie die steuerfreie Risikorücklage. „Hier muss die neue Bundesregierung Verantwortung übernehmen.“
Mit heute 816.000 Euro Kapital je Erwerbstätigen (ohne Boden) zähle die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen der deutschen Wirtschaft. „Dabei ist die Landwirtschaft mit ihren hohen Sicherheiten ein absolut solider Kunde für die Banken“, sagte Rukwied. Er forderte eine verlässliche Politik und unternehmerische Freiräume. „Derzeit werden Landwirte und Hausbanken stark durch immer neue regulatorische Anforderungen belastet. Damit die vertrauensvolle Begleitung der Agrarkreditwirtschaft durch die Landwirtschaftliche Rentenbank auch künftig Früchte trägt, brauchen wir einen echten Systemwechsel, der die Landwirtschaft als nachhaltigen Wirtschaftszweig stärkt.“