Die Einkünfte deutscher Landwirte sind im Wirtschaftsjahr 2023/24 deutlich gesunken. Laut Bauernverband betrug der durchschnittliche Betriebsgewinn 77.500 Euro – ein Rückgang um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hohe Betriebskosten für Energie, Pflanzenschutz und Dünger sowie Ertragseinbußen durch Klimaveränderungen und neue Schädlinge belasten die Branche. Während Schweine- und Geflügelhalter leichte Gewinne verzeichneten, erlitten fast alle anderen Betriebe Verluste.
Zur bevorstehenden Bundestagswahl fordert die Landwirtschaft dringend einen Politikwechsel, um ihre Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. Bauernpräsident Joachim Rukwied kritisierte die bisherigen politischen Rahmenbedingungen und forderte verlässliche Planungssicherheit. Besonders umstritten ist die geplante Abschaffung von Steuervergünstigungen für Agrardiesel, für die der Verband eine europäische Rückerstattungsregelung fordert.
Die Preise für Getreide und die Ernteaussichten bleiben 2024 gedämpft, während der Weinbau unter einer Marktkrise leidet. Positiv könnten sich hingegen die Ergebnisse in der Schweinehaltung und teilweise bei Milchbauern entwickeln. Trotz politischer Neutralität des Bauernverbands sorgt die Kandidatur des bayerischen Bauernpräsidenten Günther Felßner für die CSU für Aufmerksamkeit, da er als Agrarminister im Falle eines Unionssiegs gehandelt wird.