Prognosen des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) zufolge wird die Schweinefleischerzeugung in der EU in der laufenden Jahreshälfte nicht weiter abnehmen. In den wichtigsten Produktionsländern bleibt sie demnach stabil. Zweifel an der Aktualität der Datengrundlage meldet indessen die Interessenvertretung der Schweinehalter (ISN) an. So sei die Angabe von knapp 36,9 Mio. Schweinen für Deutschland im Jahr 2023 mehrere Monate im Voraus an die Statistikbehörde geliefert worden. „Und offenbar lag diese relativ weit daneben“, heißt es vonseiten der ISN.
Für Spanien, den größten Schweineproduzenten in der EU, rechnet Eurostat mit einer Abnahme des Aufkommens um 2,8 Prozent auf 51,5 Millionen Schweine. In Dänemark soll die Zahl im Gegensatz dazu steigen, und zwar um 3,1 Prozent auf dann 30,9 Millionen Tiere. Für Deutschland wird ein Plus von 1,1 Prozent auf 21,2 Millionen Schweine ausgewiesen.
Die Anzahl der Schweineschlachtungen in Deutschland lag auch zuletzt schon leicht über dem Niveau des Vorjahres. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres 1,4 Prozent mehr Schweine geschlachtet als im Vorjahreszeitraum. „Aufgrund der höheren Schlachtgewichte fiel die Steigerung bei der insgesamt erzeugten Schweinefleischmenge etwas größer aus als bei den Stückzahlen“, heißt es dazu in einer Mitteilung der ISN (plus 2 Prozent).
Ausschlaggebend für die Steigerung der Schlachtzahlen seien die leicht angestiegenen Bestände in den deutschen Ställen, teilt die ISN mit. Bei der jüngsten Viehzählung im Mai 2024 sei festgestellt worden, dass sich der Trend der jahrelang rückläufigen Tierzahlen nicht fortgesetzt habe „und sich die Bestände stabil bis leicht steigend entwickelt haben“. Eine wichtige Rolle dürfte dabei die im Vergleich zu den Vorjahren verbesserte wirtschaftliche Situation auf den schweinehaltenden Betrieben gespielt haben, nimmt die ISN an. Wie die weitere Bestandsentwicklung bei mittlerweile wieder etwas gedämpfter Erlössituation und weiterhin unsicheren politischen Rahmenbedingungen verlaufen wird, bleibe indes abzuwarten.