Um mehr Tierwohl beim Umbau von Ställen zu ermöglichen, soll laut Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir das Baurecht zeitnah angepasst werden. „Die Politik muss jetzt schnell liefern und den nötigen rechtlichen Rahmen schaffen. Denn niemand will einen Strukturbruch“, erklärte Özdemir auf der topagrar-Veranstaltung „Landwirtschaft im Dialog“ am 19. Oktober in Berlin. Bauministerin Klara Geywitz und Umweltministerin Steffi Lemke hätten ihre Unterstützung zugesagt. Ziel sei es nun, schnell und unbürokratisch eine einfache Lösung zu schaffen, um Stallumbauten möglich zu machen. Zeitlich wolle man sich dabei am Tierhaltungskennzeichnungsgesetz orientieren. Das nötige Geld soll dabei aus der Anschubfinanzierung von 1 Milliarde Euro kommen, die der Bund für den Umbau der Tierhaltung bereits ab 2023 in Aussicht gestellt hatte.
Thomas Dosch betonte für die Tönnies-Unternehmensgruppe im Gespräch mit dem Minister noch einmal, dass Schluss damit sein muss, Tierhalter und Fleischwirtschaft permanent an den Pranger zu stellen. Es sei verantwortungslos im Sinne der Ernährungssicherung und des Tierwohls Land- und Ernährungswirtschaft in Sackgassen zu treiben und als Politik weder bei der Finanzierung der Borchert-Empfehlungen noch bei Fragen der Rechtssicherheit zu liefern. Deshalb sei absolut zu begrüßen, wenn sich der Bundesminister in der Bundesregierung für die Tierhaltung einsetzt und endlich Anpassungen beim Baurecht kommen, so Dosch. Gleichzeitig forderte er dringend, im Gleichklang mit WLV-Präsident Hubertus Beringmeier, Nachbesserungen beim Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, das vom BMEL auf den Weg gebracht wurde.