Die Debatte um Fleischkonsum ist kontrovers, in den häufigsten Fällen wird sie vor allem ideologisch geführt. Doch wichtiger als die eigene Meinung oder die eigene Haltung sind wissenschaftliche Studien. Und genau die deuten derzeit daraufhin, dass gerade Senioren mehr Fleisch konsumieren sollten, um der mittlerweile weit verbreiteten Mangelernährung entgegenzuwirken.
„Nein, im Grunde genommen sind wir nicht dafür gemacht, Veganer zu sein“, sagt Dr. Geoff Mullan, Doktoer für funktionelle Medizin, in einem aktuellen Artikel im „Sunday Telegraph“. Ihm zufolge nehmen Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich vegan ernähren, zu wenige Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren zu sich. Diese sind aber wichtig für Gedächtnis, Konzentration und Stimmung.
So hat US-Popstar Miley Cyrus zuletzt bekanntgemacht, dass sie sich nach einer gewissen Zeit wieder mit Fleisch ernährt. „Mein Gehirn funktionierte nicht mehr richtig. Jetzt kann ich wieder besser denken. Ich denke, ich war ziemlich unterernährt“, sagte sie in einem Podcast. Das deckt sich mit der Einschätzung des britischen Mediziners.
Laut der aktuellen EPIC-Oxford Studie fehlt es vielen Veganern zudem an Kalzium. Das zieht sich der Körper dann aus den Knochen und kann zu erhöhten Knochenbrüchen im Alter führen. „Langfristige Beobachtungsstudien mit Veganern zeigen negative Auswirkungen auf die Knochendichte, wahrscheinlich durch niedrige Kalzium- und Proteinzufuhr“, sagt Thomas Sanders, Honorarprofessor für Ernährungswissenschaften am King’s College London. Er empfiehlt Senioren daher einen höheren Fleischkonsum.
Er schränkt zwar ein, dass eine vegane Ernährung zumindest im mittleren Alter zu einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ2-Diabetes führe. Ältere Veganer leiden dagegen „eher unter Muskelschwund, geringer Knochendichte und neurologischen Störungen, was einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität hat.“